Ein sehr oft zitierter Tipp ist folgender: „Wenn du weiterkommen möchtest, dann nutze entweder einen Hype Thema oder spezialisiere dich.“
Das hat bei mir nie gepasst und generell glaube ich, dass dies auch nur die halbe Wahrheit ist. Passend dazu habe ich aktuell das Buch „Es lebe der Generalist“ von David J. Epstein gelesen – und bin begeistert.
Worum geht es in dem Buch?
Laut Epstein ist unsere Ausbildung und das Karriere-System an sich aktuell so ausgelegt, dass jeder sich möglichst früh spezialisieren sollte. Die Hypothese dabei: eine frühe Spezialisierung führt zu besseren Berufschancen und einem höheren Gehalt.
Epstein hält dagegen und vertritt die Meinung, dass es genau andersherum ist:
Der etwaige Gehaltsvorteil zu Berufsbeginn löst sich über die Zeit auf und Generalisten überholen die Spezialisten
die meisten Erfindungen wie Post-its, die Glühbirne, etc. sind durch Zufälle, aber vor allem durch analogisches Denken von Generalisten erstanden
Vermeintliche Spezialisten wie z.B. Darwin, Elon Musk, etc. waren/sind gar keine Spezialisten, sondern Generalisten, die Analogien aus verschiedenen Bereichen übertragen, nutzen können und sich dann tiefer einarbeiten
Alles, was in die Tiefe geht, kann in Zukunft von Computern besser gemacht werden. Beispielsweise ist der Schachcomputer Deep Blue der absolute Schachexperte. Aber das ist trainiertes Wissen. Eine leichte Abwandlung des Setups und schon muss dieser komplett neu trainiert werden.
Tiger Woods vs. Roger Federer – wer ist erfolgreicher?
Bildlich steigt Epstein mit dem Vergleich von Tiger Woods und Roger Federer ein. Beide sind sehr erfolgreich, wobei Tiger Woods die Sportart Golf über Jahrzehnte beherrschte, weil er exzessiv von Kindesalter an die Schläge geübt und immer einen kleinen Schritt verbessert hat.
Roger Federer dagegen ist erst spät beim Tennis durchgestartet, hat aber vorher verschiedene Ballsportarten durchgespielt und diese Erfahrungen auf sein Tennisspiel angewendet.
Aber Tiger Woods war doch erfolgreich, einer der reichten Sportler überhaupt, also was ist jetzt schlecht daran?
VUCA – die Welt hat sich gedreht
Nun ja, halt dass wir immer mehr in einer VUCA Welt leben, was dem Tennisspiel eher ähnelt als dem Golfen… Anstatt ein Thema zu lernen, es lebenslang anzuwenden oder zu vertiefen, wissen wir heute nicht, ob es das Thema in ein paar Jahren überhaupt noch gibt.
Mein Fazit: Ich bin Generalist und genau das ist eine besondere Stärke. Ich versuche nicht, mich in die Tiefe zu spezialisieren. In dem was ich privat und beruflich mache bin ich gut, weil ich querdenke, Themen aus unterschiedlichen Bereichen verknüpfe und anwenden kann und dadurch auch unheimlich viele Inspirationen liefern kann…
Oder wie ich vor kurzem in einem anderen Posting lesen durfte „Ich lebe den Albtraum jedes Spezialisten, …. und das mit grösstmöglicher Freude“Danke @pascalott für den tollen Satz 😉
Modern Agile – wofür brauchen wir ein weiteres Agile?
Das Agile Manifest ist eines der am wenisten agilen Sachen geworden.
Das agile Manifest ist 2001 entstanden und mittlerweile Leitbild und Standard für die agile Softwarenentwicklung geworden. Seit dem ist viel passiert und das agile Manifest hängt immer noch im Jahr 2001 fest. 2015 fragt sich Joshua Kerievsky ob die Werte aus dem Agilen Manifest noch aktuell sind und brachte Modern Agile ins Leben. Was modern agile genau ist und woraus es besteht erklärt und Thomas Much.
Machen statt auf den Staat warten – der erfolgreiche Weg der Richtsbergschule in eine neue Welt.
Vor ca. 3 Jahren macht sich die Richtsbergschule in Marburg auf den Weg: Inspiriert durch ein Treffen auf einem Seminar fahren der Schulleiter Herr Ferber und 8 Lehrer an die Alemannenschule Wutöschingen. Mit leuchtenden Augen und einer klaren Mission kehren diese zurück und krempeln eine ganze Schule um: Offene Arbeitsflächen (Cave, Mountain Top, Lagerfeuer, …), offenes Lernen, über 700 IPads und vor allem einer ganz anderen Art des Lernens.
Das Fazit: Warte nicht auf den Staat, sondern packe es an, jede Schule hat es selbst in der Hand!
Surf on…
Micha Müller
Thomas C. Ferber, Mitgestalter bei PerLernWerk an der Team.Kultur.Schule@RGS
Eine traditionelle Bäckerei, familiengeführt in der vierten Generation, macht sich auf den Weg eine agile Bäckerei zu werden. Was folgt sind viele interne Diskussion im Familienrat, viele Workshops und noch viel mehr Postits.
Aber der Weg lohnt sich und die Erfolgsgeschichten geben Matthias und Sebastian recht: mit dem richtigen Mindset, dem unbedingten Drang etwas zu ändern und natürlich einer Portion Glück werden Projekte umgesetzt, die vorher nie möglich waren. Kein Lehrbuch, kein Hochglanz, kein Bullshitbingo – sondern einfach ein absolutes authentisches agiles Highlight!
Micha Müller
Partner / Gesellschafter, Geschäftsführer, Bäckerei Bergmann & Sohn GmbH
Inhaber, Organisations- und Kulturentwicklung, YNEO
Was wäre, wenn Kreativität das Ziel von Bildung wäre?
Oder anders gefragt: brauchen wir Schulen überhaupt noch? Haben wir das große Ziel von Bildung aus den Augen verloren?
Passt unser Bildungssystem, egal ob Schule, Studium, etc. überhaupt noch an die Anforderungen der sich stark ändernden Arbeitswelt?
Auf die Fragen und Antworten dazu gehe ich im Gespräch mit Dr. Jan Ullmann ein. Dabei diskutieren wir über den Begriff der Kreativität und darüber, warum das Thema Achtsamkeit überhaupt nicht mit Esoterik zu tun hat, sondern in jedes Bildungssystem gehört…
Stellen Sie sich vor, Sie schreiben ein Buch über Ihre Erfahrungen als Lehrerin. Und Sie werden deutlich, möchten mit Ihren teils provokanten Inhalten zur Diskussion und Veränderung des Systems beitragen. Doch das einzige was passiert, ist das sie wild beschimpft werden und das Thema tod geschwiegen wird. Selbst eine Einladung für ein Gespäch bei Markus Lanz wird kurzfristig abgesagt, da dessen Kinder noch zur Schule gehen und er ‚Auswirkungen fürchtet‘. Jetzt wissen Sie was für einen Sprengstoff Frau Wagner angefasst hat und wie explosiv die deutsche Bildung in eine falsche Richtung läuft.